27.03.2018

wie es weiter geht ...

Liebe Freundinnen und und Freunde des GendaiHaiku,

wir haben die Pause von VerSuch genutzt, um über die Zukunft unseres kleinen Projekts nachzudenken. Herausgekommen ist dabei: Wir wollen weitermachen. Aber anders.

Nicht mehr zwei Herren sollen und wollen Ihre und eure Einsendungen per Mail bewerten und dann festlegen, was hier publiziert wird. Und nicht mehr sollen und wollen sich die hier Publizierenden zurückhalten mit eigenen Texten. Wir wollen und werden uns also zugleich öffnen und anders organisieren.

Viele Überlegungen der letzten Monate drehten sich um die Frage, wie so ein anderes Publikationsprojekt aussehen soll. Am Ende haben wir uns für den technisch einfachsten, weil etabliertesten Weg entschieden. Wissend, dass dieser den ein oder anderen Gendai-Hajin nicht in unsere Gruppe führen wird. Trotzdem haben wir in Facebook unser VerSuch-Labor eröffnet und heute die ersten gendaiaffinen Autorinnen und Autoren eingeladen. Weitere können folgen und sollen folgen.

Diese Facebook-Gruppe ist technisch gesehen von außen nicht zugänglich, ja, nicht einmal sichtbar. Wir werden dort in Ruhe arbeiten, eigene Texte schreiben, fremde Texte besprechen. Regelmäßig wollen wir hier unsere VerSuch-Laborergebnisse vorstellen. Vorerst. Denn das VerSuch-Labor soll leben, wird sich wandeln.

Aber jetzt sei dies erst einmal das Startsignal für alle Einsenderinnen, Einsender und solche, die es werden wollen: Wir nehmen wieder Texte an!

(Bedingungen und Mail-Adresse finden sich rechts am Rand.)

Herzlich
Dietmar und Ralf


05.09.2017

was Haiku sein kann

Liebe LeserInnen und AutorInnen,

nach 57 monatlichen Versuchen binnen einiger Jahre gönnt sich das Projekt VerSuch - das projekt gendai haiku eine publizistische Pause für unbestimmte Zeit. 
VerSuch wollte weniger zeigen, was Haiku ist, als vielmehr, was Haiku sein kann. Ob dadurch neue Impulse für das deutschsprachige Haiku initiiert werden konnten oder nicht, sei der Beurteilung der Leserschaft überlassen. 
Ralf Bröker und ich möchten uns jedenfalls herzlich bei allen AutorInnen bedanken, deren Beiträge uns immer wieder fasziniert und inspiriert haben - selbst dann, wenn sie nicht veröffentlicht worden sind - und bei allen potentiellen LeserInnen, die diesen Blog mitverfolgt haben.  
Bis demnächst! Vielleicht auch an dieser Stelle ... 
Dietmar Tauchner

02.09.2017

sonnendurchflutete Räume





Mohorovicic-Diskontinuität
Die Grenze unseres Schweigens




Hans-Jürgen Göhrung











mein Schatten träumt
sich durch
sonnendurchflutete Räume




Anke Holtz











Gravimetergang___
korrigiere den Schwerewert meiner Schuld











Die skripturale Methode
. . . in Seschats Kladde (noch)
keusche Fiktionen




Ramona Linke











algorithmusberechneewigesleben




Gabriele Hartmann











lichtkrumen des windes wille











die alte sprache
vom glück   
g i s c h t r e g e n b o g e n




Helga Stania











monddrift ins rot  im traum werde ich ein berserker











ICD-10: F32.1  wie der Schimmel sich auf weiße Wände malt











Wildpferde
eines Tages werden wir
auf den Wolken reiten




Frank Dietrich











identitätsmatrix
ich bin
eine null




Birgit Schaldach-Helmlechner











ich darf mich entscheiden
ob Mann oder Frau
BlessU-2











nach all dem Blutvergießen
die Stille
jenseits der Götter




Eva Limbach











ein Tintenstrich meine Heimat











<was>< wir><einander>—<[nicht]>—< sagen>——< tiefrot der Wein>




Beate Conrad





01.08.2017

die Wahrheit über die Wahrheit







flussufer
der raum
zwischen  unseren  worten




Helga Stania

















Sommernachtstraum—
harte Halme zerschneiden
meinen Schatten.





















Beate Conrad















Birgit Schaldach-Helmlechner

















Tempelberg -
die ausgetretenen Stufen 
zwischen den Welten




Eva Limbach














 

Hans-Jürgen Göhrung








06.07.2017

meine Gedanken tauchen nackt









schnellboote
der stockende atem
der nacht




Helga Stania













am Gletschersee
meine Gedanken tauchen nackt
bis zum Grund





Ramona Linke














Auf Reisen
in der Teetasse
Niemandsland












 

 
heim[-
weh]
auf dem Berg
einer
der
mit dem Schnee
tanzt














Mystifizierungsmultiplikator
      Mittsommernacht         der Duft         ihrer Worte





Beate Conrad


   


      




 



 und dann ...  nach DER allerletzten ZigaRETTE 
DopaMInspiegelsCHokoladENrieGEL

















sehr weit zurück ...
silberhäutig im staub steh´n
des sonnennebels






Birgit Schaldach-Helmlechner